Montag, 27. Mai 2013



Was wählen wir da eigentlich?



Es ist auch hier wieder: die ganz große Koalition. Die Sache hat ja schließlich auch Tradition. Deutsche Rüstungsexporte verstoßen regelmäßig, systematisch gegen die eigenen, parlamentarischen Regeln. Das ist jetzt so unter Schwarz-gelb und das war so unter Rot-grün, schwarz-rot, rot gelb. Genau genommen haben wir uns daran gewöhnt. Wir sind der drittgrößte Waffenexporteur der Welt. Waffen produzieren und verkaufen ist eines der lukrativsten Geschäfte. Schon immer gewesen. Wir müssten ja blöde sein, hier zurückzutreten. Wir müssten sogar so blöde sein, uns an unsere eigenen Regeln zu halten. Das, bewahre, sind wir aber nicht. Wo kämen wir denn da hin?


Die wichtigste Regel um lästige Regeln, auch Rüstungsexportauflagen genannt, zu umgehen, beherrschen wir inzwischen perfekt: keine Transparenz. Nicht darüber reden. Vertuschen, verschweigen, nix wissen. Das Parlament als Kontrollorgan außen vor lassen ist dabei eine der einfachsten Übungen. Von dort ist nämlich kein Ehrgeiz zu erkenn die vorhandenen Kontrollpflichten wahrzunehmen. Die ganz große Koalition ist ganz offensichtlich ignorant und korrumpiert genug um ihren Aufgaben, ihren Pflichten, nachzugehen. Es macht den Parlamentariern auch nichts mehr aus, von Regierung und Industrie getäuscht und am Nasenring durch die Parlamentsmanege geführt zu werden.

Na gut, da gibt es noch DIE LINKE. Die sperren sich auch hier mal wieder. Die fragen nach. Die fragen nach. Die fragen nach. Und manchmal schaffen sie es auch, dadurch etwas herauszufinden. Aktuell die Tatsache, dass unsere Exporte an sogenannten „Kleinwaffen“ sich im Wert von 2011 auf 2012 mal eben verdoppelt haben. Diese Kleinwaffen sind weltweit die Massenvernichtungswaffen Numero Eins. Weitere Erläuterungen bekam der Linkenabgeordnete Jan van Aken von der Bundesregierung nicht. Wir wissen aber, dass sich diese Waffen in Händen aller Kriegsparteien in allen Kriegen dieser Welt wiederfinden.


Es ist ein Geschäft mit der Not, dem Elend, dem Tod Abertausender Menschen in Krisengebieten. In Aktuellen und künftigen. Fragt doch bitte mal eure Abgeordneten vor Ort, ob wir dieses Geld wirklich brauchen. Und fragt doch bitte auch, warum eure Abgeordneten diesem Thema so unsäglich ignorant gegenüberstehen.


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