Das Generationenmanifest
25 deutsche Prominente haben ein Generationenmanifest erstellt und wollen damit auch aktiv in den Wahlkampf eintreten.
Gesine Schwan - ist auch dabei |
Ich habe
ein bisschen Hin und Her überlegt. Wenn ich von „guter Politik“ rede und
schreibe, meine ich zu großen Teilen Ähnliches und sogar identisches wie es jetzt
als Forderungen im Generationenmanifest der Tapferen 25 nun auch formuliert ist.
Ja, wir brauchen „soziale Gerechtigkeit in Deutschland. Ja, wir brauchen eine
konsequente Politik zur Beherrschung des kommenden Klimawandels, gerne auch als
Staatsziel in unserer Verfassung (manche nennen es Grundgesetz). Ja, wir brauchen
regulierte Banken und auf das notwendige Maß zurückgeführte Finanzmärkte. Ja,
wir brauchen erhebliche Anstrengungen in der Bildungspolitik, vor allem zur
Erreichung einer echten Chancengleichheit für alle Kinder unserer
multikulturellen Gesellschaft. Wir brauchen unbedingt mehr direkte und
bürgernahe Demokratie. Und selbstverständlich haben wir die Pflicht als eine
der reichsten Nationen dieser Erde uns um Hunger und Armut in der Welt, weit
hinaus über Almosendenken und immer doch nur wirtschaftliche Vorteile im
Hinterkopf, so zu kümmern, dass tatsächlich geholfen ist und Veränderungen
beginnen können.
Ich habe
ein bisschen Hin und Her überlegt. Wer schmeißt sich denn da zusammen und
fordert? Das geht ziemlich quer durch unsere Gesellschaft. Auch wenn es vor
allem Promis sind, die da ihren Namen und Ruf einsetzen. Meinen die das ernst?
Glauben die, dass sie so etwas bewirken können? Das ist nämlich immer mein
größter „Haken an der Sache“, den ich so finden kann. Nutzt das was? Die
Forderungen sind richtig. Sie sind aber sehr auffällig auch als schon fast
stereotype Allgemeinplätze formuliert. An wen genau richten sich die „Forderungen“?
An Parteien? An einzelne Politiker? Wie sollen sie eindringen in unserer
inzwischen sehr statisches, Parteiensystem? Und! Vor allem! Wie sollen wir denn
in der Auseinandersetzung mit Politik diese Forderungen als angenommen oder
nicht erkennen? Wer garantiert uns denn, dass eine „Aufnahme“ solcher Forderungen
in die Bekenntnisrhetorik eines Politikers auch tatsächlich irgendwann einmal
zu einer Umsetzung gelangt? Kann ein solcher Forderungskatalog ein Druckmittel
sein? Ist es nicht so, dass Politik, politische Forderungen eine Strategie
brauchen, um auch nur ansatzweise erfolgreich sein zu können? Wo ist diese
Strategie?
Dann habe
ich diesen Satz von Gesine Schwan gelesen: „Kern der
Initiative ist es, Debatten in der Gesellschaft anzustoßen“. Ich habe
ein bisschen Hin und Her überlegt und meine nun, dass das schon Mal ne Menge
ist. Wenn wir beginnen uns Gedanken über gute Politik zu machen, dann hab‘ ich
da nix dagegen. Da mache ich dann auch mit. Da unterschreibe ich dann auch.
MEHR - hier gehts zur Website des Generationenmanifestes, dort kann man auch unterschreiben.
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