Freitag, 7. Juni 2013



Das Generationenmanifest 

25 deutsche Prominente haben ein Generationenmanifest erstellt und wollen damit auch aktiv in den Wahlkampf eintreten.
 

Gesine Schwan - ist auch dabei
Ich habe ein bisschen Hin und Her überlegt. Wenn ich von „guter Politik“ rede und schreibe, meine ich zu großen Teilen Ähnliches und sogar identisches wie es jetzt als Forderungen im Generationenmanifest der Tapferen 25 nun auch formuliert ist. Ja, wir brauchen „soziale Gerechtigkeit in Deutschland. Ja, wir brauchen eine konsequente Politik zur Beherrschung des kommenden Klimawandels, gerne auch als Staatsziel in unserer Verfassung (manche nennen es Grundgesetz). Ja, wir brauchen regulierte Banken und auf das notwendige Maß zurückgeführte Finanzmärkte. Ja, wir brauchen erhebliche Anstrengungen in der Bildungspolitik, vor allem zur Erreichung einer echten Chancengleichheit für alle Kinder unserer multikulturellen Gesellschaft. Wir brauchen unbedingt mehr direkte und bürgernahe Demokratie. Und selbstverständlich haben wir die Pflicht als eine der reichsten Nationen dieser Erde uns um Hunger und Armut in der Welt, weit hinaus über Almosendenken und immer doch nur wirtschaftliche Vorteile im Hinterkopf, so zu kümmern, dass tatsächlich geholfen ist und Veränderungen beginnen können.

Ich habe ein bisschen Hin und Her überlegt. Wer schmeißt sich denn da zusammen und fordert? Das geht ziemlich quer durch unsere Gesellschaft. Auch wenn es vor allem Promis sind, die da ihren Namen und Ruf einsetzen. Meinen die das ernst? Glauben die, dass sie so etwas bewirken können? Das ist nämlich immer mein größter „Haken an der Sache“, den ich so finden kann. Nutzt das was? Die Forderungen sind richtig. Sie sind aber sehr auffällig auch als schon fast stereotype Allgemeinplätze formuliert. An wen genau richten sich die „Forderungen“? An Parteien? An einzelne Politiker? Wie sollen sie eindringen in unserer inzwischen sehr statisches, Parteiensystem? Und! Vor allem! Wie sollen wir denn in der Auseinandersetzung mit Politik diese Forderungen als angenommen oder nicht erkennen? Wer garantiert uns denn, dass eine „Aufnahme“ solcher Forderungen in die Bekenntnisrhetorik eines Politikers auch tatsächlich irgendwann einmal zu einer Umsetzung gelangt? Kann ein solcher Forderungskatalog ein Druckmittel sein? Ist es nicht so, dass Politik, politische Forderungen eine Strategie brauchen, um auch nur ansatzweise erfolgreich sein zu können? Wo ist diese Strategie?

Dann habe ich diesen Satz von Gesine Schwan gelesen: „Kern der Initiative ist es, Debatten in der Gesellschaft anzustoßen“. Ich habe ein bisschen Hin und Her überlegt und meine nun, dass das schon Mal ne Menge ist. Wenn wir beginnen uns Gedanken über gute Politik zu machen, dann hab‘ ich da nix dagegen. Da mache ich dann auch mit. Da unterschreibe ich dann auch.

MEHR - hier gehts zur Website des Generationenmanifestes, dort kann man auch unterschreiben.

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